von Kerstin Link
Im April 2008 suchte Melanie von „Cocker und Setter in Not“ eine Pflegestelle für zwei Cocker-Spaniel aus Frankreich. Ein Rüde und eine Hündin. Sie wurden ins Tierheim abgeschoben, weil man sie nicht mehr haben wollte. Der Rüde Snoopy war ca. 6 Jahre alt und hatte angeblich Arthrose im linken Vorderbein. Seine Freundin Lotti war ca. 4 Jahre. Ich habe mich gemeldet, um die beiden aufzunehmen und so kamen sie am 04.05.08 zu mir.
Mit Beiden bin ich zu meinem Tierarzt gefahren um sie gesundheitlich zu überprüfen. Sie waren soweit ok. Bei Snoopy wussten wir ja das mit dem Beinchen und mein TA gab mir eine Adresse von einem Spezialisten bei München. Ich machte einen Termin, um abzuklären, was man ggf. für ihn tun kann. Wir sind mit der Hoffnung hingefahren, dass Snoopy “nur” Arthrose hat, vielleicht auch hochgradige, aber dass wir ihn dennoch gut therapieren können.
Bei der ersten Untersuchung kam leider noch zu Tage, dass Snoopy ein Herzgeräusch hatte und dies auch vor einer OP abgeklärt werden muss. Ich hatte schon alles mit dem Tierarzt besprochen, wir wollten sein Beinchen versteifen und das Implantat war auch schnell gefunden. Zur Sicherheit wurde noch eine Biopsie gemacht, also eine Gewebeprobe entnommen. All das hat Snoopy gut überstanden; dann hat man ihn auch noch sieben Zähne gezogen und das restliche Gebiss saniert. Nach drei Tagen sind wir zur Nachkontrolle gefahren, dort konnte ich mir das Video ansehen und ich war geschockt. Aber wir haben immer noch gehofft, dass es kein Knochenkrebs ist. Dr. Kr. war auch noch sehr hoffnungsvoll. So hatten wir in unserer Euphorie schon das Implantat bestellt und den Termin für die Herzkontrolle und die große OP ausgemacht. Doch der Befund vom Labor stand noch aus. Dieser kam dann am Freitag und war niederschmetternd. Snoopy hatte Knochenkrebs im Endstadium. Ich habe nur geweint, denn ich hatte so sehr gehofft …
Für mich war aber klar, Snoopy hat einen Platz in meinem Herzen. So blieb er dann bei mir. Lotti wurde super vermittelt. Snoopy kam ja aus Frankreich und das hieß für mich: gekauftes Hundefutter “no go”, also habe ich jeden Tag für ihn gekocht. Ich habe Snoopy dann versprochen: “Ich liebe dich von ganzem Herzen”, was ja wirklich stimmte, und für die Zeit, die du noch erleben sollst, mein Schatz, gibt es nichts als totale Liebe zu dir. Ich habe dich beobachtet, und wenn du nicht mehr laufen konntest, dann hab ich dich getragen. Bei unserem Treffen in OS hast Du alle Herzen im Sturm erobert. Mein eigenes war dir schon lange verfallen.
Mein geliebter Snoopy, ich hatte dich knappe drei Monate bei mir, in dieser Zeit hast du mir jede Geste, jedes Streicheln, einfach alles 1000fach zurückgegeben. Leider musste ich dich am 31.07.08 gehen lassen. Da hab ich mein Versprechen an dich eingelöst. Ich hatte dir versprochen, du sollst nicht leiden und keine unnötigen Schmerzen haben.
Mein geliebter Snoopy. Du bist in meinen Armen eingeschlafen, so wie ich dich durch das Leben getragen habe, wenn du nicht mehr laufen konntest. Du warst nur so kurz bei mir, aber ich würde es immer wieder tun. Auch wenn es ein sehr großer Schmerz ist, aber der Dank von euch ist die Liebe, die aus euren Augen spricht. Selbst wenn die Zeit auch noch so kurz ist, weiß man doch, dass es sich lohnt.
Ich werde Snoopy nie vergessen. Er hat mir sieben Monate später Shadow geschickt, einen 1-jährigen Cocker-Bub mit einem zertrümmerten linken Hinterbeinchen. Ihn wollte man einschläfern, weil er ja zu nichts mehr tauglich war. Da hab ich gesagt, er soll zu mir kommen. Leider musste sein Hinterbeinchen amputiert werden, das stört mich aber überhaupt nicht. Seit März 2009 ist Shadow nun mein Hund.
In Shadow habe ich mit Snoopys Hilfe
meinen Herzenshund wiedergefunden.
Snoopy, du bist bei mir nie vergessen,
denn deine Bilder hängen bei mir
im Wohnzimmer mit deiner Haarlocke.
Ich liebe dich!